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Deutsche Meisterschaft im MTB-Trial am 3.7.1999 in Fürstenhagen

Auf der Schweineweide

Text: Oliver Scheffler

Der Samstag:
Schon 1981 gab es einen Velo Trial Pokal in Fürstenhagen. Dieser Ort hat Geschichte und die Schweineweide (so heißt sie) ist immer noch die Alte. Die Veranstaltung wurde von der Arbeitsgemeinschaft MTB Trial DM der Vereine MSC Melsungen und dem MSC Weser-Solling ausgetragen. Ein Verein alleine kann eine solche Veranstaltung nicht mehr austragen. Voll ins Zeug legte sich Barbara und Joachim Will. Besonders Joachim wollte viele alte Fahrer an den Start bekommen. Dies schaffte er auch. Für viele junge Fahrer sind Namen wie Gernot Menke, Jochen Willer oder Kai Schlieper bedeutungslos, aber für einige andere sind es gute alte Zeiten, wie zum Beispiel für Andreas Kromer und mich. Kai Schlieper fuhr 1981 mit Hans und Andy um den ersten Platz. Er war aber nur als Zuschauer da. Gernot Menke als eigentlicher Erfinder des Fahrradtrials fuhr und startete in der Klasse des Langenberg-Pokals. Er hatte seinen Spaß. Er bekam von Joachim Will ein MTB-Rad zur Verfügung gestellt. Doch nun zum eigentlichen Geschehen. Neben den Lizenzklassen gab es noch den Langenberg-Trialpokal und den Monty-Trialpokal. Leider habe ich in diesem Klassen nicht allzuviel gesehen, da die Sektionen getrennt voneinander waren. Ich weiß nur, daß die Sektionen so ähnlich wie 1981-1983 waren. Es war sehr viel zum fahren und völlig ungefährlich. Der MSC Melsungen hatte da wohl am meisten Fahrer am Start, was für eine gute Nachwuchsarbeit spricht.

Die Lizenzklassen:

Experten:

Hier waren 23 Fahrer am Start. Ganz schön viele. Den Punkten nach zu urteilen, waren die Sektionen nicht ganz einfach. Ich hab mir auch ein paar Ecken angeschaut und die waren schon kniffelig. Der erste, Sanja Müller vom RSC Marienberg hatte 39 Punkte und der 21. D Werner Stein hatte 118 Punkte.

Masters:

Ich durfte in der Master-Klasse starten, da ich schon lange kein Trial mehr gefahren bin und ich auch schon 30 bin. Reimt sich. Von meinen Mitbewerbern kannte ich nur noch Heiko Hartmeyer aus Tübingen. Der Rest war mir unbekannt. So fuhr ich einfach und ließ mich überraschen. Ich fuhr zusammen mit Jochen Willer. Angefangen habe ich in den Waldsektionen. Die waren Klasse. Da konnte man noch richtig fahren, Trial pur, so richtig mit treten und Abfahrten. Sektion 2 war der Klassiker. Andi und ich stellten da den Speedrekord auf. Durchfahren ohne anzuhalten. Hier machte ich auch einige Punkte gut. Sektion 3 war eine Mischung aus Kaminen und Stufen. Alles machbar und falls nicht, einen Sicherheitsfuß setzen. Nummer 4 war eine Reifen-Sektion mit 1 locker zu fahren. 5, 6 und 7 waren Steinsektionen mit Stufen und wunderbaren Abfahrten. Meistens konnte man alles noch mit einer halben oder ganzen Umdrehungen fahren. Dies machte mir auch Spaß. Man mußte nicht alles aus dem Stand machen. Sektionen 8 war eine Hang-Sektion mit einer super Abfahrt. All die Sektionen waren gut gemischt und für alle etwas. Fand ich voll gut und jeder konnte seine Vorzüge ausspielen. Alles war machbar und fahrbar. Jan Göhrig aus Ölbronn fuhr mit 10 Punkten die beste Runde, baute aber in der zweiten und dritten Runde ein wenig ab. Er hat den vielen Nullen nach zu schließen wohl einiges probiert. Ich war nach der ersten Runde vierter. Nur wenige Fahrer konnten sich in der letzten Runde noch verbessern, was zur 100% Sicherheit an der großen Hitze lag. Ich fuhr mit 11 Punkten noch die beste letzte Runde und wurde so 2.. Kaum zu glauben aber wahr. Hartmut Hellwig aus Melsungen wurde mit 2 Punkten Abstand Dritter und Heiko Hartmeyer wurde vierter.

Zur Elite:
Klarer Favorit war Marco Hösel. Haben mir vorher alle gesagt. Bis auf einen, und der heißt Jens Berberich. Jens hat trainiert ohne Ende und war gewillt alles zu geben. Leider hat es am Samstag nicht geklappt, aber der Sonntag war ja auch noch da. Die Sektionen für die Elite waren immer mit einem oder zwei Ecken mehr gespickt wie bei den Master. Die Stufen waren hoch und die Sprünge tief. Manchmal war es schlauer, einen Fuß zu setzen, als alles zu riskieren. Thomas Bilgeri fuhr ein sauberes Trial und wurde mit einem dritten Platz belohnt. Ich sah ihn oft und er ist echt locker und ruhig gefahren. Simon Billmaier ist für mich der Mann der Stunde. Er ist erst 14 Jahre alt und hat einen göttlichen Fahrstil. Er verbindet fahren und hüpfen miteinander, welches er wohl von den Meistern Berberich, Merkel und Engelhardt lernt. Zu seinen guten Fahrstil kommt noch ein lässiges Outfit mit weiten Hosen und nicht zu engem Trikot. Falls der nicht zu viele Flausen in den Kopf bekommt, ist der meiner Meinung nach der Beste Wettkampf und Show-Nachwuchs in Deutschland. Dazu kommt noch, daß seine Eltern voll hinter ihm stehen. Fünfter wurde Marco Härtel. Altstars Andi Kromer hatte auch seinen Spaß und wurde immer besser. In der dritten Runde verließen ihn aber leider seine Kräfte und so wurde er aber trotzdem noch sechster. Er zeigte schöne Aktionen und für den Sonntag war da noch einiges drin. Thomas Sulzbach kenne ich von Show-fahren und ich war überrascht von seiner Leistung im Wettbewerb. Es sind halt immer noch zweierlei Stiefel. Bei Manuel Kaletta lief es nicht so und Martin Engelhardt hat bei den hohen Sprüngen so seine Kopfprobleme. Marco Hösel war am Samstag unschlagbar. Er fährt einfach sauber und sicher. Stefan Schlie war am Samstag als Zuschauer da. Er macht eine Wettkampfpause. Studium und Show nehmen viel Zeit in Anspruch, und so kann er nicht mehr richtig trainieren. Einfach so möchte er nicht mehr mitfahren, was ich auch verstehen kann. Der erste Tag hat mir viel Spaß gemacht. Es war mal wieder geil ein Trial zu fahren. Die Anspannung von Sektion zu Sektion und Runde zu Runde war echt super. Altes Feeling. Es war auch mal wieder schön andere Fahrer zu sehen und zu wissen was im Trialsport abgeht. Nicht vergessen will ich den Strecken-Sprecher. Leider fällt mir sein Name nicht mehr ein. Er machte einen super Job und hatte sehr viel Input über das Trialgeschehen, was er an die Zuschauer super weiter vermittelt hat. Abends gab es noch eine Videostunde mit alten Filmen aus Fürstenhagen und Emmendingen. Joachim Will hat die noch ausgegraben. Als da waren dann OT Pi, Jordi Tarres, Hans Jörg Rey, Andi Kromer oder Amos Bilbao zu sehen. War echt cool. Der Samstag war Klasse und so fielen wohl alle sehr müde ins Bett. Den Sonntags-Bericht gibt es von mir.

Ergebnislisten 1. Lauf
 
Elmar Hopperdietzel Klasse Experten Jan Hopperdietzel Klasse Einsteiger über 12J.
Marco Hösel Deutscher Meister Elite Marco Hösel Deutscher Meister Elite

 

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